Programm Altafraner Unterrichten

Altafranertreffen 2023

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23.10.2023 veröffentlicht (30.10.2023 geändert)

Auf dieser Seite findet ihr das Programm zum diesjährigen Altafraner Unterrichten sowie die Kurzbeschreibungen zu den einzelnen Vorträgen.

Programm AAU

Erste Doppelstunde

Luise Moskopp

Migration in den Medien

Kurt-Ole Steinhöfel

Warum ein Staat kein Unternehmen ist und

Staatsschulden keine Schulden sind

Julian Barnett

Gut beraten?

Ulrike Krüger

Teil 1 Wissenschaftliche Weissagerei: ein Workshop

zu Risikogutachten bei forensischen

Patient:innen

Jonas Schönfelder &

Alma Wittig

Hypnose – nur Show oder was steckt eigentlich

dahinter?

Marcel Kurzidim

Essay-Werkstatt

David Osten

Stringtheorie und die Grenzen der Physik

Franziska Enders

Polizeikooperation in Deutschland

Leon Schmidt

Warum wir Terror mehr fürchten als Rauchen? -

Risikowahrnehmung und Risikokommunikation

Fred Brodhuhn

Teil 1 Klöppeln

Voraussichtlich max. 10 Teilnehmende

Lina Just

Gebärdensprache

Zoë Rabisch

Workshop: Konsens und sexuelle Autonomie –

auf dem Weg zu einer besseren Politik für

sexuelle Gerechtigkeit

Karl Johann  Schubert

Selbstwirksamkeit in Zeiten multipler Krisen

Lars Stäbe

Gründer-Bootcamp: Dein Weg zum eigenen

Unternehmen

Eric Skaliks

Surreale Zahlen

Johannes Keil

Was ist eigentlich Gedächtnis? Psychologie,

Messung und Virtual Reality

Patrick Weigert

Das Rätsel des Bewusstseins

Zweite Doppelstunde

Luise Moskopp

Migration in den Medien

Kurt-Ole Steinhöfel

Warum ein Staat kein Unternehmen ist und

Staatsschulden keine Schulden sind

Julian Barnett

Gut beraten?

Ulrike Krüger

Teil 2 Wissenschaftliche Weissagerei: ein Workshop

zu Risikogutachten bei forensischen

Patient:innen

- gekoppelt an die Teilnahme an der ersten

Doppelstunde

Linus Würfel

komplexe Zahlen und reele Anwendungen

Jonas Schönfelder &

Alma Wittig

Hypnose – nur Show oder was steckt eigentlich

dahinter?

Marcel Kurzidim

Essay-Werkstatt

David Osten

Stringtheorie und die Grenzen der Physik

Franziska Enders

Polizeikooperation in Deutschland

Leon Schmidt

Warum wir Terror mehr fürchten als Rauchen? -

Risikowahrnehmung und Risikokommunikation

Fred Brodhuhn

Teil 2 Klöppeln

- gekoppelt an die Teilnahme an der ersten

Doppelstunde

Lina Just

Gebärdensprache

Zoë Rabisch

Workshop: Konsens und sexuelle Autonomie –

auf dem Weg zu einer besseren Politik für

sexuelle Gerechtigkeit

Karl Johann  Schubert

Selbstwirksamkeit in Zeiten multipler Krisen

Lars Stäbe

Gründer-Bootcamp: Dein Weg zum eigenen

Unternehmen

Mats Ole Ellenberg

Augmented Reality + Immersive Analytics

Lotta Münchmeyer

Sexualmedizin - ein Streifzug durch die

aktuelle Forschung

Johannes Keil

Was ist eigentlich Gedächtnis? Psychologie,

Messung und Virtual Reality

Patrick Weigert

Das Rätsel des Bewusstseins

Kurzbeschreibungen der Stunden

Erste Doppelstunde

Migration in den Medien

Luise Moskopp, Abi 2018, Master Transnationale Migration

Man steht beim Bäcker, will sich einen Muffin gönnen und wirft beim Rausgehen noch einen kurzen Blick auf das Zeitungsregal: Eine Tageszeitung hat auf ihrem Titelblatt ein Bild von einem Boot mit vielen Menschen. Der dazugehörige Artikel tituliert irgendetwas zum Thema Migration, Einwanderung, Flüchtlinge…  Sieht so also Migration aus?

Unsere gesellschaftliche Vorstellung und Wahrnehmung zum Thema Migration wird stark von Bildern aus den Medien geprägt. In dieser Stunde wollen wir uns kritisch damit auseinandersetzen, ob diese Bilder ein ganzheitliches Bild zum Thema zeigen oder ob sie nicht doch etwa ganze Menschengruppen und große Teile des Themas Migration vergessen.

Dazu wollen wir uns in dieser Stunde zwei soziologischen bzw. humangeographischen Fragen widmen: 1. Was ist Migration eigentlich und welche Arten gibt es? und 2. Wie wird Migration in der deutschen Medienlandschaft visualisiert? Um uns dieser Frage anzunähern, werden wir gemeinsam Bilder aus verschiedenen deutschen Zeitungen analysieren. Das Ziel dieser Stunde soll ein kritischer Umgang mit medialer Repräsentation von komplexen Themen sein.

Warum ein Staat kein Unternehmen ist & Staatsschulden keine Schulden sind

Kurt-Ole Steinhöfel, Abi 2020, Studium Rechtswissenschaft

Auf der Schuldenuhr des Bunds der Steuerzahler Deutschlands stehen aktuell anklagend ~2,5 Bilionen €. Dies seien Schulden auf Kosten der nächsten Generation und zeige die Misswirtschaft der Bundesrepublik, heißt es. Man könne eben nicht auf Dauer mehr Geld ausgeben als man hat... oder?. Warum man dies auch anders sehen kann, Christian Lindners schwarze Null nicht unbedingt ein Zeichen ökonomischen Sachverstandes ist und wie Geldschöpfung und Staatsschulden grds. funktionieren, wird Inhalt dieser Stunde sein.

Dabei wird u.a. die Methode der MMT, der Modern Monetary Theory, im Vergleich zur herkömmlichen Analyse des Geldsystems vorgestellt.

Die Stunde richtet sich an alle, die ein Interesse an Ökonomie, Finanzen oder Politik mitbringen. Ökonomische Vorkenntnisse sind praktisch, der Besuch eines soliden GRW Unterrichts sollte aber als Grundlage genügen.

Gut beraten?

Julian Barnett, Abi 2008, Management Consultant (associate) bei undconsorten, davor Promotion Physik, B.Sc. + M. Sc. Materialwissenschaften, B. Sc. Chemie

Beratung ist ein schwer zu fassendes Berufsbild, das es in vielen Themenbereichen auf viele verschiedene Arten und Weisen gibt. Aber was ist es eigentlich? Was bedeutet "beraten"? Was muss man können, um "gut" zu beraten? Was sind typische Probleme, die Organisationen wie Unternehmen oder Behörden haben und wie kann man sie lösen? Das alles werden wir -- so gut es geht -- beantworten. Vielleicht wollt ihr auch selbst ein kleines Problem lösen? Bringt gerne ein Fallbeispiel aus eurem Alltag mit!

Wissenschaftliche Weissagerei: ein Workshop zu Risikogutachten bei forensischen Patient:innen

Ulrike Krüger, Abi 2018, Master Forensische Psychologie

Achtung! Das ist eine doppelte Doppelstunde. Wer zur zweiten Stunde dabei sein will, muss die erste mitbekommen haben :)

Wie die meisten Dinge auf der Welt gibt es Straftäter:innnen in einer Vielzahl von verschiedenen Ausführungen. Ein wichtiger Unterschied besteht zwischen jenen, die schuldfähig sind und ins Gefängnis müssen, und jenen, die beispielsweise wegen einer mentalen Störung schuldunfähig sind und daher nicht bestraft werden können. Diese Menschen kommen oft in den Maßregelvollzug, also in eine forensische Klinik, zur „Besserung und Sicherung“. Dort bleiben sie so lange, bis sie (laut sogenannten Risikogutachten) keine Gefahr mehr für sich und andere darstellen und getrost wieder in die große weite Welt geschickt werden können.

Aber woher weiß man, ob jemand jetzt gefährlich ist, oder es bald sein kann? Solche Einschätzungen verlangen vom behandelnden Team und Gutachter:innen eine gewisse Fähigkeit, in die Zukunft zu schauen. Zum Glück muss man sich dabei nicht auf seine eigene, fehlbar-menschliche Intuition verlassen – stattdessen kann man verschiedene Instrumente zu Rate ziehen. In diesem Workshop werden wir besprechen, in welchen Kontexten man Risikogutachten erstellt, was dabei alles auf dem Spiel steht, und welche magischen Zutaten zu solchen Vorhersagen gehören. Außerdem bringe ich euch einen waschechten Fall aus der Klinik mit, den wir gemeinsam diskutieren können.

Im ersten Teil reden wir über die Grundlagen: was sind Risikogutachten und wen wollen wir hier überhaupt einschätzen. Im zweiten Teil könnt ihr euch selbst ausprobieren und einen echten (anonymen) Patienten diskutieren. Falls ihr in der zweiten Doppelstunde unbedingt zu einem anderen Vortrag wollt, ist das okay – aber ihr könnt nicht erst nach der Pause mit einsteigen.

Hypnose – nur Show oder was steckt eigentlich dahinter?

Jonas Schönfelder und Alma Wittig, Abi 2018, Studium Chemie und Medizin

Die Anwendungsmöglichkeiten von Hypnose sind recht vielseitig und so auch deren Wirkungsweise, die bei jeder:m etwas anders ausfallen kann. Wie Hypnose funktioniert und genutzt werden kann, was sie mit unserem Körper und den Gedanken macht und warum einige Abklärungen vor einer Hypnose-Session essentiell sind, erfahrt ihr in dieser AAU-Stunde. Außerdem könnt ihr anhand von ein paar Übungen eure eigene Suggestibilität testen. Wir freuen uns über eine tolle interaktive Stunde mit euch.

Essay-Werkstatt

Marcel Kurzidim, Abi 2009, Studium “Kreatives Schreiben”, freischaffend v.a. als Synchronautor

Nicht nur sich fertig fühlende Gedanken aufschreiben, sondern im Schreiben auf Gedanken kommen, sie vollziehen, wenden, zerpflücken und neu zusammensetzen, sich schreibend an etwas herandenken – wir nehmen an, das geht. Aber wie? Und wie noch?

Das wollen wir in der Essaywerkstatt, oder eher Versuchsraum, zusammen ausprobieren. Dabei sollen drei Fragen leitend sein:

Wie lassen sich Gedanken und Texte offen halten, und trotzdem ausgiebig und tiefgründig bedenken? Auf welche Weise können wir bei der Essayarbeit, dem Schreibdenken, dem Gedankenkosten, zusammenarbeiten? Können Essays Gemeinschaftsarbeiten sein? Oder müssen sie das vielleicht sogar? Und geht das auch anders als im Sitzen? Die Werkstatt wird, was ein Essay auch ist: ein Versuch.

Stringtheorie und die Grenzen der Physik

David Osten, Abi 2010, Wissenschaftler (Postdoktorand) Physik

Die Allgemeine Relativitätstheorie (Einsteins Theorie der Gravitation) und die Quantentheorie sind die zwei Kernpfeiler der Physik in den letzten ungefähr 100 Jahren. Leider scheinen diese aber nur schwer miteinander vereinbar zu sein. Das Problem einer Quantengravitation und damit auch die Grenzen der modernen Physik zeigen sich auf zwei Arten und Weisen. Zum Einen benötigen alle Ansätze zum Lösen dieser Probleme einer Quantengravitation letztendlich eine Auflösung unseres intuitiven Konzepts von kontinuierlichem Raum und kontinuierlicher Zeit. Das heißt zum Beispiel, dass nicht beliebige kleine Längen und Zeitintervalle physikalisch sinnvoll zu sein scheinen. Außerdem scheint es so zu sein, dass es in näherer - oder auch fernerer - Zukunft kaum Experimente geben wird, die Theorien der Quantengravitation überprüfen könnten.

Anhand der Stringtheorie, einem der Ansätze zum Lösen des Problems der Quantengravitation, wollen wir das Problem von Raum und Zeit und den Grenzen der Physik angehen. In dieser Stunde werden wir also diskutieren, inwiefern Gravitation keine normale Kraft ist, was Stringtheorie eigentlich ist, wie sie Gravitation (und andere Physik) beschreiben kann und was sie uns über Raum und Zeit sagt. Auf dem Weg dahin wird es einige Einblicke in Grundkonzepte der theoretischen Physik geben, z.B. Renormierung (Müssen wir physikalische Theorien anpassen, wenn wir sie unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen testen?), Dualitäten (Kann es mehrere wirklich gleichwertige Beschreibungen ein und desselben Problems geben?) und Unschärferelationen (Können wir Paare von beobachtbaren Größen gleichzeitig messen?).

Polizeikooperation in Deutschland

Franziska Enders, Abi 2014, Kriminalkommissarin beim Bundeskriminalamt

Breitscheidplatz, NSU... Negativbeispiele für unzureichende Kommunikation von Sicherheitsbehörden gibt es genügend. Doch wie funktioniert die Kooperation der Polizeien und anderer Sicherheitsbehörden überhaupt? Welche Lehren hat man aus diesen Beispielen gezogen und welche Entwicklungen gibt es? Und hört die Zusammenarbeit an nationalen Grenzen auf?

Warum wir Terror mehr fürchten als Rauchen? - Risikowahrnehmung und Risikokommunikation

Leon Schmidt, Abi 2019, Studium Medizin

„Wir leben in einer gefährlichen Welt“, heißt es immer wieder: „Terrorismus, Krieg, Pandemien, …”. Doch sind das tatsächlich die Sachen, die uns am ehesten umbringen? Etwa die Hälfte der Menschen in Deutschland sterben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die zum allergrößten Teil vermeidbar wären: Rauch- und Alkoholabhängigkeit, Stress und Übergewicht sind die Dinge, die tatsächlich die meisten von uns umbringen, nicht Terrorismus.

Warum haben wir trotzdem vor Terror viel mehr Angst als vor Zigaretten? Warum ist unsere Gesellschaft bereit, für den „Kampf gegen den Terror Menschenrechte einzuschränken, hält aber zugleich die Werbefreiheit für Tabak hoch?

Wir wollen uns angucken, wie wir Menschen Risiken wahrnehmen und welche Faktoren bestimmen, welche Risiken wir über- und unterschätzen. Davon ausgehend wollen wir gemeinsam entwickeln, wie wir Risiken verantwortungsvoll, aber auch effektiv in unserem Sinn kommunizieren können: In welchen Berufs- und Gesellschaftsfeldern ist Risikokommunikation überhaupt wichtig? Können Zeitungsartikel so formuliert sein, dass die Lesenden hinterher vor dem Rauchen mehr Angst haben als vor Terrorismus? Wie können Ärzte das Risiko einer OP sinnvoll kommunizieren, ohne übertriebene Angst zu machen?

Klöppeln

Fred Brodhuhn, Abi 2017, Betriebsprüfer bei der Deutschen Rentenversicherung Bund

Achtung! Das ist eine doppelte Doppelstunde. Wer sich zur ersten Stunde anmeldet, sollte auch zur zweiten kommen :)

Kurz hinter Meißen liegt Dresden. Kurz hinter Dresden liegen das Elbsandstein- und das Erzgebirge. Exakt dort hält sich bis heute ein sehr traditionsreiches Handwerk, Klöppeln.

Falls ihr schon immer mal wissen wolltet, was klöppeln ist, was man mit diesem Handwerk überhaupt erstellen kann oder wieso selbst Maschinen dass Klöppeln von Hand nicht verdrängen konnten, dann seid Ihr herzlich zu meinen Stunden eingeladen.

Natürlich wird aber hauptsächlich praktisch am Klöppelsack gearbeitet. Bitte beachtet, dass ich nicht unendlich viele Klöppelsäcke habe und wir uns deswegen einteilen müssen. (d.h. maximal X Leute pro Stunde) // (Anzahl wird noch ergänzt)

Aber auch abseits vom Sack gibt es viel zum Thema Klöppeln zu lernen und zu entdecken. Es sollte also nicht langweilig werden. Um uns intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen werden wir beide Doppelstunden hintereinander zusammen benötigen, dafür habt ihr aber am Ende des Tages auch ein eigenes kleines Klöppelstück in den Händen.

Beachtet das es sich hier um einen Anfängerkurs handelt, sofern ihr also schon Klöppeln könnt gibt es hier nicht viel neues zu lernen

Ich freue mich auf euch.

Gebärdensprache

Lina Just, Abi 2020, Studium Sozialverwaltung

Ich lerne seit anderthalb Jahren selber die Deutsche Gebärdensprache (DGS) und würde im Zuge dessen gerne eine Stunde anbieten um ein bisschen Hintergrundwissen zur DGS zu liefern, den Umgang mit Gehörlosen im Allgemeinen und ein paar Basics, was die Gebärden an sich anbelangt.

Workshop: Konsens und sexuelle Autonomie – auf dem Weg zu einer besseren Politik für sexuelle Gerechtigkeit

Zoë Rabisch, Abi 2017, Studium Geographie

„Consent/Konsens“ – Dieser Begriff ist inzwischen in Bereichen wie der sexuellen Bildung oder Aktivismus zur sexuellen Selbstbestimmung in aller Munde. Warum? Wenn es um sexualisierte Gewalt geht, stellt sich auch die Frage: Wie können wir die derzeitige gesellschaftliche Situation positiv verändern? Wie können wir uns besser absichern, dass es gar nicht erst zu so etwas kommt, also präventiv handeln? Die häufige Antwort darauf: Konsens.

Doch warum ist Konsens alleine nicht ausreichend, allen eine ethische, gerechte und lustvolle Sexualität zu ermöglichen? Das soll dieser Workshop beantworten.

Wir werden uns damit beschäftigen, was Konsens bedeutet und was noch alles wichtig ist für eine gerechtere Sexualkultur und -politik. Außerdem wollen wir uns das Konzept „sexuelle Autonomie“ als einen theoretischen Gegenentwurf zum Fokus auf Konsens anschauen. Zum Abschluss des Workshops soll es dann noch um die verschiedenen Themenfelder gehen, die wichtig sind, um ethische, gerechte und lustvolle Sexualität in der Gesellschaft möglich zu machen.

Wenn du dich für sexuelle Bildungsarbeit, feminist legal studies (Jura), queer- und gender Studies, oder Ethik interessierst, wirst du dir aus dem Workshop was mitnehmen können.

Der Workshop richtet sich vor allem an Leute ab der 9. Klasse. Interessierte aus jüngeren Jahrgängen dürfen aber trotzdem kommen.

Selbstwirksamkeit in Zeiten multipler Krisen

Karl Johann Schubert, Abi 2013, Diplom Wirtschaftsinformatik, aktuell Chief Information Office

In dieser Stunde soll es darum gehen, wie Selbstwirksamkeit uns helfen kann, die lähmenden Gedanken an die multiplen Krisen unserer Zeit zu verdrängen. Die Stunde bietet Raum zum Austausch darüber, was uns aktuell daran hindert, Ideen in die Tat umzusetzen und wie sich diese Blockaden überwinden lassen.

Ich selber habe mit diesem Thema sowohl persönlich als auch beruflich im Bereich Crowdfunding zu tun. Die letzten Jahre haben Starter:innen mit nachhaltigen oder sozialen Projekten, aber auch Künstler:innen und Musiker:innen vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Gleichzeitig ist aber auch die Gelassenheit im Umgang mit diesen Herausforderungen gestiegen. In diese Herausforderungen möchte ich mit dieser Stunde einen Einblick geben und freue mich auf den Austausch, wie sich eine ähnliche Gelassenheit in der eigenen Situation finden lässt.

Gründer-Bootcamp: Dein Weg zum eigenen Unternehmen

Lars Stäbe, Abi 2008, selbstständig

Suchst du den idealen Job? Starte dein eigenes Unternehmen! Unser alltägliches Leben ist geprägt von visionären Unternehmerinnen und Unternehmern. Ob das iPhone in deiner Tasche, der BionTech Impfstoff, der die Welt verändert hat, oder die letzte Story, die du auf Instagram gepostet hast - all diese Innovationen existieren, weil einige wenige den Mut hatten, Neuland zu betreten und etwas Einzigartiges aufzubauen.

Ein wachsendes Start-Up Ökosystem, künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Globalisierung: Noch nie gab es so günstige Voraussetzungen, um ein Unternehmen zu gründen. Gleichzeitig stehen wir vor nie dagewesenen Herausforderungen, die nach innovativen Lösungen und neuen Antworten verlangen. Doch wie fängt man an? Wie wählt man die richtige Idee? Und wie finanziert man die ersten Schritte in die Selbstständigkeit?

In diesen 90 Minuten möchte ich mit euch das Thema Entrepreneurship erkunden und auch meine eigenen Erfahrungen teilen: Vom Scheitern meiner ersten App-Entwicklung im Studium, über den Aufbau von Limehome mit >250 Mitarbeitern, bis hin zu meiner aktuellen Firma r3 innovation. Seid dabei!

 Surreale Zahlen

Eric Skaliks, Abi 2017, Mathematik, Informatik, Pflanzenbiotechnologie

Hast du schonmal in die Weiten des Universums geschaut und gedacht: “Da passen doch safe mehr als nur die reellen Zahlen rein”? Wolltest du schon immer mal nach "Unendlich" weiterzählen und deinem Mathelehrer beweisen, dass 0.999… nicht 1 ist? Und was ist eigentlich die Wurzel von "Unendlich"? Dann komm doch in meine Unterrichtsstunde und bekomme einen Einblick in die bizarre Welt der Surrealen Zahlen!

Wir wollen die Surrealen Zahlen mathematisch konstruieren -- keine Sorge, an Vorwissen brauchst du dazu nur ein bisschen Mengenlehre und solltest schon mal von reellen und rationalen Zahlen gehört haben. Basierend darauf schauen wir uns einige Eigenschaften intuitiv (also ohne Beweis :-p) an und bestaunen die Konsequenzen einer so einfach mathematischen Idee. Zuletzt wollen wir noch sehen, wo sich die Surrealen Zahlen in ganz realen Anwendungen nützlich machen können.

 Was ist eigentlich Gedächtnis? Psychologie, Messung und Virtual Reality

Johannes Keil, Abi 2019, Master Klinische Psychologie

In der Psychologie reden wir oft über Dinge, die man nicht direkt sehen kann. Z.B. was ist ‚Gedächtnis‘ oder ‚Erinnerung‘, und spielen diese Dinge tatsächlich eine Rolle im täglichen Leben? Die Kognitionspsychologie versucht solche Fragen mit Experimenten zu beantworten – Wie aber funktioniert so ein Experiment überhaupt?

In dieser Stunde begeben wir uns gemeinsam auf Spurensuche: Am Beispiel des Arbeitsgedächtnisses wollen wir gemeinsam erkunden, was psychologische Konstrukte sind, wie sie gemessen werden, und wie Virtual Reality uns dabei helfen kann (oder auch nicht). Dabei möchte ich euch am Beispiel von ein paar Studien zur kritischen Diskussion einladen.

 Das Rätsel des Bewusstseins

Patrick Weigert, Abi 2016, Bachelor Kognitionswissenschaft und Master in Logik

Wie erklärt man einem Blinden die Farbe „Rot“? Man kann natürlich Dinge aufzählen, die rot sind, oder Assoziationen wie „Wärme“ nennen. Doch es scheint, als wäre die unmittelbare Erfahrung dessen, wie Rot aussieht, nicht kommunizierbar. Warum ist all unsere Wahrnehmung überhaupt begleitet von solchen Erfahrungen? Warum erleben wir Dinge bewusst? Kann ich überhaupt davon ausgehen, dass ihr anderen ein Bewusstsein habt (von mir selbst weiß ich es ja wenigstens)? Könnte es sein, dass ihr, wenn ihr in mein Bewusstsein reinschauen könntet, fändet, dass das, was ich als „rot“ bezeichne, für euch grün ist, oder gar salzig?

Wir wissen dank gewaltiger Fortschritte in den Naturwissenschaften mittlerweile einiges darüber, wie Wahrnehmung und Denken im menschlichen Gehirn funktionieren. Allerdings bleibt die Frage, wie das Gehirn das Erlebnis von Bewusstsein hervorbringt, weiterhin ungeklärt. Ist Wissenschaft überhaupt dazu in der Lage, dieses Problem anzugehen, oder wird es ungelöst bleiben, selbst wenn wir eines Tages alles über die Physik des Universums und die Biologie des Menschen wissen sollten?

Ich möchte euch gern einige Gedanken zu diesem Thema aus verschiedensten Bereichen – von Philosophie über Psychologie und Neurobiologie bis hin zur Mathematik – vorstellen und mit euch diskutieren. Auch wenn wir womöglich keine abschließende Antwort gewinnen werden können, so doch hoffentlich zumindest einiges an Faszination für die Komplexität des Menschseins.

Zweite Doppelstunde

Migration in den Medien

Luise Moskopp, Abi 2018, Master Transnationale Migration

Man steht beim Bäcker, will sich einen Muffin gönnen und wirft beim Rausgehen noch einen kurzen Blick auf das Zeitungsregal: Eine Tageszeitung hat auf ihrem Titelblatt ein Bild von einem Boot mit vielen Menschen. Der dazugehörige Artikel tituliert irgendetwas zum Thema Migration, Einwanderung, Flüchtlinge…  Sieht so also Migration aus?

Unsere gesellschaftliche Vorstellung und Wahrnehmung zum Thema Migration wird stark von Bildern aus den Medien geprägt. In dieser Stunde wollen wir uns kritisch damit auseinandersetzen, ob diese Bilder ein ganzheitliches Bild zum Thema zeigen oder ob sie nicht doch etwa ganze Menschengruppen und große Teile des Themas Migration vergessen.

Dazu wollen wir uns in dieser Stunde zwei soziologischen bzw. humangeographischen Fragen widmen: 1. Was ist Migration eigentlich und welche Arten gibt es? und 2. Wie wird Migration in der deutschen Medienlandschaft visualisiert? Um uns dieser Frage anzunähern, werden wir gemeinsam Bilder aus verschiedenen deutschen Zeitungen analysieren. Das Ziel dieser Stunde soll ein kritischer Umgang mit medialer Repräsentation von komplexen Themen sein.

Warum ein Staat kein Unternehmen ist & Staatsschulden keine Schulden sind

Kurt-Ole Steinhöfel, Abi 2020, Studium Rechtswissenschaft

Auf der Schuldenuhr des Bunds der Steuerzahler Deutschlands stehen aktuell anklagend ~2,5 Bilionen €. Dies seien Schulden auf Kosten der nächsten Generation und zeige die Misswirtschaft der Bundesrepublik, heißt es. Man könne eben nicht auf Dauer mehr Geld ausgeben als man hat... oder?. Warum man dies auch anders sehen kann, Christian Lindners schwarze Null nicht unbedingt ein Zeichen ökonomischen Sachverstandes ist und wie Geldschöpfung und Staatsschulden grds. funktionieren, wird Inhalt dieser Stunde sein.

Dabei wird u.a. die Methode der MMT, der Modern Monetary Theory, im Vergleich zur herkömmlichen Analyse des Geldsystems vorgestellt.

Die Stunde richtet sich an alle, die ein Interesse an Ökonomie, Finanzen oder Politik mitbringen. Ökonomische Vorkenntnisse sind praktisch, der Besuch eines soliden GRW Unterrichts sollte aber als Grundlage genügen.

Gut beraten?

Julian Barnett, Abi 2008, Management Consultant (associate) bei undconsorten, davor Promotion Physik, B.Sc. + M. Sc. Materialwissenschaften, B. Sc. Chemie

Beratung ist ein schwer zu fassendes Berufsbild, das es in vielen Themenbereichen auf viele verschiedene Arten und Weisen gibt. Aber was ist es eigentlich? Was bedeutet "beraten"? Was muss man können, um "gut" zu beraten? Was sind typische Probleme, die Organisationen wie Unternehmen oder Behörden haben und wie kann man sie lösen? Das alles werden wir -- so gut es geht -- beantworten. Vielleicht wollt ihr auch selbst ein kleines Problem lösen? Bringt gerne ein Fallbeispiel aus eurem Alltag mit!

Komplexe Zahlen und reelle Anwendungen

Linus Würfel, Abi 2020, Elektrotechnik und Informationstechnik

Als Fortsetzung zu meinem Vortrag im letzten Jahr, bei dem ich darauf eingegangen bin, wo man im realen Leben Matrizen braucht und benutzt, möchte ich in diesem Jahr ein ähnliches Format mit dem Fokus auf komplexe Zahlen präsentieren. Nach einem Einstieg in die komplexen Zahlen wird uns also wieder die Frage beschäftigen, worin der Vorteil liegt, sich mit komplexen Zahlen zu beschäftigen, bevor man tiefer in die Natur- und Ingenieurswissenschaften vordringt.

Disclaimer: Es lohnt sich, wenn man schon mal etwas von trigonometrischen Funktionen (Sinus, Cosinus, Tangens) gehört hat.

Hypnose – nur Show oder was steckt eigentlich dahinter?

Jonas Schönfelder und Alma Wittig, Abi 2018, Studium Chemie und Medizin

Die Anwendungsmöglichkeiten von Hypnose sind recht vielseitig und so auch deren Wirkungsweise, die bei jeder:m etwas anders ausfallen kann. Wie Hypnose funktioniert und genutzt werden kann, was sie mit unserem Körper und den Gedanken macht und warum einige Abklärungen vor einer Hypnose-Session essentiell sind, erfahrt ihr in dieser AAU-Stunde. Außerdem könnt ihr anhand von ein paar Übungen eure eigene Suggestibilität testen. Wir freuen uns über eine tolle interaktive Stunde mit euch.

Essay-Werkstatt

Marcel Kurzidim, Abi 2009, Studium “Kreatives Schreiben“, freischaffend v.a. als Synchronautor

Nicht nur sich fertig fühlende Gedanken aufschreiben, sondern im Schreiben auf Gedanken kommen, sie vollziehen, wenden, zerpflücken und neu zusammensetzen, sich schreibend an etwas herandenken – wir nehmen an, das geht. Aber wie? Und wie noch?

Das wollen wir in der Essaywerkstatt, oder eher Versuchsraum, zusammen ausprobieren. Dabei sollen drei Fragen leitend sein:

Wie lassen sich Gedanken und Texte offen halten, und trotzdem ausgiebig und tiefgründig bedenken? Auf welche Weise können wir bei der Essayarbeit, dem Schreibdenken, dem Gedankenkosten, zusammenarbeiten? Können Essays Gemeinschaftsarbeiten sein? Oder müssen sie das vielleicht sogar? Und geht das auch anders als im Sitzen? Die Werkstatt wird, was ein Essay auch ist: ein Versuch.

Stringtheorie und die Grenzen der Physik

David Osten, Abi 2010, Wissenschaftler (Postdoktorand) Physik

Die Allgemeine Relativitätstheorie (Einsteins Theorie der Gravitation) und die Quantentheorie sind die zwei Kernpfeiler der Physik in den letzten ungefähr 100 Jahren. Leider scheinen diese aber nur schwer miteinander vereinbar zu sein. Das Problem einer Quantengravitation und damit auch die Grenzen der modernen Physik zeigen sich auf zwei Arten und Weisen. Zum Einen benötigen alle Ansätze zum Lösen dieser Probleme einer Quantengravitation letztendlich eine Auflösung unseres intuitiven Konzepts von kontinuierlichem Raum und kontinuierlicher Zeit. Das heißt zum Beispiel, dass nicht beliebige kleine Längen und Zeitintervalle physikalisch sinnvoll zu sein scheinen. Außerdem scheint es so zu sein, dass es in näherer - oder auch fernerer - Zukunft kaum Experimente geben wird, die Theorien der Quantengravitation überprüfen könnten.

Anhand der Stringtheorie, einem der Ansätze zum Lösen des Problems der Quantengravitation, wollen wir das Problem von Raum und Zeit und den Grenzen der Physik angehen. In dieser Stunde werden wir also diskutieren, inwiefern Gravitation keine normale Kraft ist, was Stringtheorie eigentlich ist, wie sie Gravitation (und andere Physik) beschreiben kann und was sie uns über Raum und Zeit sagt. Auf dem Weg dahin wird es einige Einblicke in Grundkonzepte der theoretischen Physik geben, z.B. Renormierung (Müssen wir physikalische Theorien anpassen, wenn wir sie unter unterschiedlichen Rahmenbedingungen testen?), Dualitäten (Kann es mehrere wirklich gleichwertige Beschreibungen ein und desselben Problems geben?) und Unschärferelationen (Können wir Paare von beobachtbaren Größen gleichzeitig messen?).

Polizeikooperation in Deutschland

Franziska Enders, Abi 2014, Kriminalkommissarin beim Bundeskriminalamt

Breitscheidplatz, NSU... Negativbeispiele für unzureichende Kommunikation von Sicherheitsbehörden gibt es genügend. Doch wie funktioniert die Kooperation der Polizeien und anderer Sicherheitsbehörden überhaupt? Welche Lehren hat man aus diesen Beispielen gezogen und welche Entwicklungen gibt es? Und hört die Zusammenarbeit an nationalen Grenzen auf?

Warum wir Terror mehr fürchten als Rauchen? - Risikowahrnehmung und Risikokommunikation

Leon Schmidt, Abi 2019, Studium Medizin

„Wir leben in einer gefährlichen Welt“, heißt es immer wieder: „Terrorismus, Krieg, Pandemien, …”. Doch sind das tatsächlich die Sachen, die uns am ehesten umbringen? Etwa die Hälfte der Menschen in Deutschland sterben an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die zum allergrößten Teil vermeidbar wären: Rauch- und Alkoholabhängigkeit, Stress und Übergewicht sind die Dinge, die tatsächlich die meisten von uns umbringen, nicht Terrorismus.

Warum haben wir trotzdem vor Terror viel mehr Angst als vor Zigaretten? Warum ist unsere Gesellschaft bereit, für den „Kampf gegen den Terror Menschenrechte einzuschränken, hält aber zugleich die Werbefreiheit für Tabak hoch?

Wir wollen uns angucken, wie wir Menschen Risiken wahrnehmen und welche Faktoren bestimmen, welche Risiken wir über- und unterschätzen. Davon ausgehend wollen wir gemeinsam entwickeln, wie wir Risiken verantwortungsvoll, aber auch effektiv in unserem Sinn kommunizieren können: In welchen Berufs- und Gesellschaftsfeldern ist Risikokommunikation überhaupt wichtig? Können Zeitungsartikel so formuliert sein, dass die Lesenden hinterher vor dem Rauchen mehr Angst haben als vor Terrorismus? Wie können Ärzte das Risiko einer OP sinnvoll kommunizieren, ohne übertriebene Angst zu machen?

Gebärdensprache

Lina Just, Abi 2020, Studium Sozialverwaltung

Ich lerne seit anderthalb Jahren selber die Deutsche Gebärdensprache (DGS) und würde im Zuge dessen gerne eine Stunde anbieten um ein bisschen Hintergrundwissen zur DGS zu liefern, den Umgang mit Gehörlosen im Allgemeinen und ein paar Basics, was die Gebärden an sich anbelangt.

Workshop: Konsens und sexuelle Autonomie – auf dem Weg zu einer besseren Politik für sexuelle Gerechtigkeit

Zoë Rabisch, Abi 2017, Studium Geographie

Der Workshop richtet sich vor allem an Leute ab der 9. Klasse. Interessierte aus jüngeren Jahrgängen dürfen aber trotzdem kommen.

„Consent/Konsens“ – Dieser Begriff ist inzwischen in Bereichen wie der sexuellen Bildung oder Aktivismus zur sexuellen Selbstbestimmung in aller Munde. Warum? Wenn es um sexualisierte Gewalt geht, stellt sich auch die Frage: Wie können wir die derzeitige gesellschaftliche Situation positiv verändern? Wie können wir uns besser absichern, dass es gar nicht erst zu so etwas kommt, also präventiv handeln? Die häufige Antwort darauf: Konsens.

Doch warum ist Konsens alleine nicht ausreichend, allen eine ethische, gerechte und lustvolle Sexualität zu ermöglichen? Das soll dieser Workshop beantworten.

Wir werden uns damit beschäftigen, was Konsens bedeutet und was noch alles wichtig ist für eine gerechtere Sexualkultur und -politik. Außerdem wollen wir uns das Konzept „sexuelle Autonomie“ als einen theoretischen Gegenentwurf zum Fokus auf Konsens anschauen. Zum Abschluss des Workshops soll es dann noch um die verschiedenen Themenfelder gehen, die wichtig sind, um ethische, gerechte und lustvolle Sexualität in der Gesellschaft möglich zu machen.

Wenn du dich für sexuelle Bildungsarbeit, feminist legal studies (Jura), queer- und gender Studies, oder Ethik interessierst, wirst du dir aus dem Workshop was mitnehmen können.

Selbstwirksamkeit in Zeiten multipler Krisen

Karl Johann Schubert, Abi 2013, Diplom Wirtschaftsinformatik, aktuell Chief Information Office

In dieser Stunde soll es darum gehen, wie Selbstwirksamkeit uns helfen kann, die lähmenden Gedanken an die multiplen Krisen unserer Zeit zu verdrängen. Die Stunde bietet Raum zum Austausch darüber, was uns aktuell daran hindert, Ideen in die Tat umzusetzen und wie sich diese Blockaden überwinden lassen.

Ich selber habe mit diesem Thema sowohl persönlich als auch beruflich im Bereich Crowdfunding zu tun. Die letzten Jahre haben Starter:innen mit nachhaltigen oder sozialen Projekten, aber auch Künstler:innen und Musiker:innen vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Gleichzeitig ist aber auch die Gelassenheit im Umgang mit diesen Herausforderungen gestiegen. In diese Herausforderungen möchte ich mit dieser Stunde einen Einblick geben und freue mich auf den Austausch, wie sich eine ähnliche Gelassenheit in der eigenen Situation finden lässt.

Gründer-Bootcamp: Dein Weg zum eigenen Unternehmen

Lars Stäbe, Abi 2008, selbstständig

Suchst du den idealen Job? Starte dein eigenes Unternehmen! Unser alltägliches Leben ist geprägt von visionären Unternehmerinnen und Unternehmern. Ob das iPhone in deiner Tasche, der BionTech Impfstoff, der die Welt verändert hat, oder die letzte Story, die du auf Instagram gepostet hast - all diese Innovationen existieren, weil einige wenige den Mut hatten, Neuland zu betreten und etwas Einzigartiges aufzubauen.

Ein wachsendes Start-Up Ökosystem, künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Globalisierung: Noch nie gab es so günstige Voraussetzungen, um ein Unternehmen zu gründen. Gleichzeitig stehen wir vor nie dagewesenen Herausforderungen, die nach innovativen Lösungen und neuen Antworten verlangen. Doch wie fängt man an? Wie wählt man die richtige Idee? Und wie finanziert man die ersten Schritte in die Selbstständigkeit?

In diesen 90 Minuten möchte ich mit euch das Thema Entrepreneurship erkunden und auch meine eigenen Erfahrungen teilen: Vom Scheitern meiner ersten App-Entwicklung im Studium, über den Aufbau von Limehome mit >250 Mitarbeitern, bis hin zu meiner aktuellen Firma r3 innovation. Seid dabei!

Apple Vision, HoloLens & Co – Immersive Technologien und ihre Rolle in der Forschung

Mats Ole Ellenberg, Abi 2015

Seit der Ankündigung der Apple Vision Pro und dem angekündigten Zeitalter des „Spatial Computing“, eine von Apple schick entworfene Bezeichnung für Augmented Reality (AR), ist diese AR-Technologie wieder in aller Munde. Jedoch spielen AR und verwandte immersive Technologien wie Virtual Reality und Mixed Reality schon seit Längerem eine wichtige Rolle in der Forschung und werden in zahlreichen Bereichen der Mensch-Computer-Interaktion verwendet, um das Erlebnis der Nutzenden auf interessante und vor allem greifbare Weise zu verbessern. In dieser Stunde möchte ich euch den aktuellen Stand der Technik präsentieren und mittels der AR-Brille „HoloLens 2“ ausprobieren lassen.

Ich werde mit euch über das Potential von AR und anderen immersiven Technologien diskutieren, um euch einen Einblick in den aktuellen Forschungsstand zu gewähren. Die Forschung reicht von alltäglichen Computeranwendungen, über Datenanalyse bis hin zum Einsatz für die Chirurgie - vor, während und nach Operationen.

Sexualmedizin - ein Streifzug durch die aktuelle Forschung

Lotta Münchmeyer, Abi 2008, Fachärztin für Allgemeinmedizin

Zielgruppe: Klassenstufen 10-12

Haben lesbische Frauen mehr Orgasmen als heterosexuelle? Haben Männer wirklich einen ausgeprägteren Sexdrive? Wieviele Paare nutzen eigentlich Vibratoren beim Sex? Und was denken die Menschen in Deutschland über Prostitution? Auf all diese und noch viel mehr Fragen versuchen wissenschaftliche Studien möglichst aussagekräftige Antworten zu finden. Wir schauen uns gemeinsam einige aktuelle Paper an und diskutieren ihre Methoden, Erkenntnisse und Schwachstellen.

Im Anschluss gibt’s ein AMA – ihr dürft alle Fragen stellen, die euch rund um die Themen Sexualität, Verliebtsein, Partnerschaft, Consent, sexuelle Orientierung, Genderidentitäten, STIs und sexuelle Gesundheit etc. beschäftigen! Diese versuchen wir dann gemeinsam zu klären – mit eurem Wissen und meinem. Dazu wird es eine Box geben, in die ihr eure Fragen anonym einwerfen könnt, also bringt gerne auch schon ein paar vorbereitete Zettel mit.

Was ist eigentlich Gedächtnis? Psychologie, Messung und Virtual Reality

Johannes Keil, Abi 2019, Master Klinische Psychologie

In der Psychologie reden wir oft über Dinge, die man nicht direkt sehen kann. Z.B. was ist ‚Gedächtnis‘ oder ‚Erinnerung‘, und spielen diese Dinge tatsächlich eine Rolle im täglichen Leben? Die Kognitionspsychologie versucht solche Fragen mit Experimenten zu beantworten – Wie aber funktioniert so ein Experiment überhaupt?

In dieser Stunde begeben wir uns gemeinsam auf Spurensuche: Am Beispiel des Arbeitsgedächtnisses wollen wir gemeinsam erkunden, was psychologische Konstrukte sind, wie sie gemessen werden, und wie Virtual Reality uns dabei helfen kann (oder auch nicht). Dabei möchte ich euch am Beispiel von ein paar Studien zur kritischen Diskussion einladen.

Das Rätsel des Bewusstseins

Patrick Weigert, Abi 2016, Bachelor Kognitionswissenschaft und Master in Logik

Wie erklärt man einem Blinden die Farbe „Rot“? Man kann natürlich Dinge aufzählen, die rot sind, oder Assoziationen wie „Wärme“ nennen. Doch es scheint, als wäre die unmittelbare Erfahrung dessen, wie Rot aussieht, nicht kommunizierbar. Warum ist all unsere Wahrnehmung überhaupt begleitet von solchen Erfahrungen? Warum erleben wir Dinge bewusst? Kann ich überhaupt davon ausgehen, dass ihr anderen ein Bewusstsein habt (von mir selbst weiß ich es ja wenigstens)? Könnte es sein, dass ihr, wenn ihr in mein Bewusstsein reinschauen könntet, fändet, dass das, was ich als „rot“ bezeichne, für euch grün ist, oder gar salzig?

Wir wissen dank gewaltiger Fortschritte in den Naturwissenschaften mittlerweile einiges darüber, wie Wahrnehmung und Denken im menschlichen Gehirn funktionieren. Allerdings bleibt die Frage, wie das Gehirn das Erlebnis von Bewusstsein hervorbringt, weiterhin ungeklärt. Ist Wissenschaft überhaupt dazu in der Lage, dieses Problem anzugehen, oder wird es ungelöst bleiben, selbst wenn wir eines Tages alles über die Physik des Universums und die Biologie des Menschen wissen sollten?

Ich möchte euch gern einige Gedanken zu diesem Thema aus verschiedensten Bereichen – von Philosophie über Psychologie und Neurobiologie bis hin zur Mathematik – vorstellen und mit euch diskutieren. Auch wenn wir womöglich keine abschließende Antwort gewinnen werden können, so doch hoffentlich zumindest einiges an Faszination für die Komplexität des Menschseins.